Haus Hachmeister  Andernach

Wohnen und arbeiten in einem Gebäude – harmonisch verzahnt

Der Bauherr Martin Hachmeister betreibt in Andernach in dritter Generation ein Betonfertigteilwerk und unterhält damit verbunden geschäftliche Beziehungen zu zahlreichen Architekturbüros der Region. Als es um den Planungsauftrag für sein eigenes Wohnhaus und des Wohnhauses R (direkter Nachbar) ging entschied er sich daher zur Auslobung eines Wettbewerbes, zu dem im Februar 2009 zehn Büros eingeladen wurden. Den ersten Preis erzielte nach einer Bearbeitungszeit von acht Wochen mein Büro, was mit der Beauftragung der Planung verbunden war.

Das komplette Haus wurde in Betonfertigteilbauweise erstellt. Alle Wand und Deckenflächen im Innenraum wurden in Sichtbetonqualität mit teilweise unterschiedlichen Oberflächenfinishs und Farben ausgeführt. Der dreigeschossige Teil des Gebäudes wurde mit einem weiß verputzten Wärmedämmverbundsystem versehen, die Werkstatt sowie der Bereich des Wohnzimmers erhielten eine Vorsatzschale in Anthrazit eingefärbtem polierten Sichtbeton mit innen liegender Dämmung. Um die Oberflächen im Innen- und Außenbereich in der gewünschten Qualität hinzubekommen, musste im Vorfeld sehr viel experimentiert werden. Teilweise wurden hierbei Verfahren angewandt,  die bislang noch in keinem anderen Bauvorhaben zur Ausführung kamen. Dem Bauherrn war es wichtig, das Haus auch als eine Art „Showroom“ benutzen zu können, um Kunden die Viel-seitigkeit von Beton zeigen zu können. 

Der Zugang zum Gebäude erfolgt aufgrund der Hanglage des Grundstücks durch das im Untergeschoss (Ebene -1) gelegene zweigeschossige Entrée. Auf dieser Ebene befinden sich neben dem Arbeitszimmer und der Werkstatt hauptsächlich Technik- und Kellerräume. Über eine zweiläufige Podesttreppe gelangt man ins Erdgeschoss (Ebene 0) und über die zum Entrée hin orientierte Galerie in den großzügigen Wohn- und Essbereich mit offener Küche und Kamin. Dieser ist aufgrund der raumhohen Verglasungen im Nordwesten, Südwesten und Südosten ganztägig besonnt und öffnet sich zum Terrassen- und Gartenbereich des Hauses.

Im Obergeschoss (Ebene +2) befinden sich die privaten Räume der Familie, darunter auch eine große Dachterrasse sowie das zwei Meter frei auskragende komplett verglaste Atelierzimmer der Bauherrin. Von hier aus genießt man einen eindrucksvollen Fernblick in das Neuwieder Becken sowie in die Vordereifel.

Der Bauherr hat sich nach Abwägen aller in Frage kommenden Heizungsvarianten für Öl Brennwerttechnik entschieden. Diese kann aufgrund der günstigen Ausrichtung des Gebäudes (großer Fensterflächenanteil im Süden, geringer Fensterflächenanteil im Norden) sowie der hervorragenden gedämmten Fassaden (18cm starke Wärmedämmung umlaufend mit dreifach verglasten Fenstern) sehr sparsam und effizient betrieben werden. Eine geregelte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung rundet das energetische Konzept ab.

Sämtliche haustechnische Anlagen, wie Heizung – Lüftung, Beleuchtung, Sicherheitstechnik sowie Entertaiment- und Kommunikationssysteme sind über ein INSTA – BUS System miteinander vernetzt und bei Bedarf flexibel programmierbar.

Eingangssituation
Offene lichtdurchflutete Erschließung
Haus Hachmeister